Tarifrunde Metall- und Elektroindustrie + Eisen- und Stahl // Maske – Abstand – Arbeitskampf

3.431 machen mit Warnstreiks Druck

  • 12.03.2021
  • Aktuelles, Presseinformation, Stahlindustrie, Metall- und Elektroindustrie, Bildergalerie

Beschäftigung, Zukunft und Einkommen sichern – mit einem Volumen von 4 Prozent: Das will die IG Metall in der Tarifbewegung 2021 erreichen. Die Verhandlungen stecken fest. Jetzt machen Metallerinnen und Metaller mit Warnstreiks Druck. Seit letzte Woche Dienstag rollen die Warnstreiks in der Region Osnabrück. Die IG Metall ist mit der Beteiligung äußerst zufrieden!

Die Wut der Beschäftigten über die Hinhaltetaktik und das vollkommen unzureichende Angebot der M+E-Arbeitgeber ist riesengroß. Das Angebot von Vier mal Null aus der dritten Verhandlung wird sehr heftig in der Belegschaft diskutiert - es brodelt gewaltig, berichten übereinstimmend die örtlichen Betriebsräte und Vertrauensleute der IG Metall.

Bei Essex, Lacroix + Kress, Elster und Lear gab es Kundgebungen vorm Tor, Beschäftigte von KME, Rawie, Volkswagen, Ademco2, Diosna, Claas, Kandant Paal und valmet gingen früher nach Hause oder ließen im Home Office PC und Smartphone ruhen. „Es braucht ein solides und zukunftsfähiges Angebot für die Beschäftigten in den Betrieben. Es geht um Beschäftigungssicherung, eine spürbare Erhöhung der Entgelte, um Zusagen für die Standortsicherung, um Investitionen in die Zukunft und um generelle Antworten auf die Fragen des Strukturwandels. Die Arbeitgeberseite darf sich nicht länger wegducken!“ zeigt sich Stephan Soldanski, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Osnabrück entschlossen.

„Wir stehen für eine Lösung für Ostern bereit. Dafür braucht es endlich Bewegung seitens der Arbeitgeber  am Verhandlungstisch! - Vier mall Null bleibt halt Null! Das kann man drehen und wenden wie man will!“
Anstatt über zukunftsgerichtete und für die Branche passende Lösungen zu verhandeln, blockieren die Arbeitgeber am Verhandlungstisch und provozieren so nur noch weitere Aktionen. „Wir fordern Zukunft und die Arbeitgeber bieten außer leeren Worthülsen bisher nichts!“ so Osnabrück’s IG Metall-Chef zu den aktuellen Äußerungen vom Niedersachsenmetall-Hauptgeschäftsführer Volker Schmidt. „Der Ball liegt eindeutig bei den Arbeitgebern!“

Bundesweiter Warnstreikauftakt für die nordwestdeutsche Eisen- und Stahlindustrie bei GMH mit 450 Streikenden.

Auch in der Tarifbewegung der Eisen- und Stahlindustrie fordert die IG Metall ein Zukunftspaket. Zudem sollen die Tarifverträge zu Beschäftigungssicherung und Werkverträgen verlängert werden. Die IG Metall reagiert damit auf die wirtschaftlich  schwierige Situation in vielen Betrieben der Stahlindustrie. Die Branche hat angesichts der Pandemie ein hartes Jahr mit Umsatzeinbrüchen hinter sich.

Allerdings hat sich die Lage zuletzt erholt: Vielerorts sind die Auftragsbücher voll und es wird wieder Geld verdient „Mit einer Forderung über ein Volumen von vier Prozent reagieren wir auf die Lage der Unternehmen“, so Soldanski, der auch mit in der Verhandlungskommission sitzt, „zumal das Geld in Krisenbetrieben gezielt für die Beschäftigungssicherung eingesetzt werden soll.“ Soldanski  weiter: „Die IG Metall kämpft in dieser Tarifrunde für sichere Entgelte und sichere Arbeit.“ Die tolle Beteiligung beim Warnstreik bei der Georgsmarienhütte gibt der Gewerkschaft deutlichen Rückenwind für das Forderungspakt.

Am Montagabend findet die zweite Verhandlung wieder im virtuellen Format statt. Die IG Metall erwartet von den Stahl-Arbeitgebern ein verhandlungsfähiges Angebot.

Osnabrück‘s-IG Metall-Chef Soldanski fand hierzu deutliche Worte: „Die Stahl-Arbeitgeber sollten nicht ins gleiche Horn wie die M+E-Arbeitgeber blasen! Wir werden es nicht zulassen, dass Corona ausgenutzt wird, um Nullrunden durchzusetzen, sich der Zukunft zu verweigern und das unternehmerische Risiko weiter auf die Beschäftigten zu verlagern. Das ist mit der IG Metall nicht machbar!“

IG Metall: Maske – Abstand – Arbeitskampf
„Die IG Metall ist auch unter Corona voll handlungs- und aktionsfähig. Wer arbeitet, kann diese auch niederlegen. Egal, ob bei Metall- und Elektro oder bei Stahl: Ein Arbeitskampf funktioniert auch mit Maske und Abstand! – Mit Metallerinnen und Metallern ist immer zu rechnen!“ zeigte sich Soldanski kämpferisch.