Tarifrunde Metall- und Elektroindustrie // Maske – Abstand – Arbeitskampf

IG Metall Osnabrück verschärft Warnstreiks: 5.711 bisher im Ausstand

  • 19.03.2021
  • Aktuelles, Metall- und Elektroindustrie, Bildergalerie

Beschäftigung, Zukunft und Einkommen sichern – mit einem Volumen von 4 Prozent: Das will die IG Metall in der Tarifbewegung 2021 erreichen. Die Arbeitgeber haben bisher kein konkretes Angebot vorgelegt. Seit Anfang März gibt es pandemiegerechte Warnstreik-Aktionen in der Region Osnabrück. 5.711 Beschäftigte haben sich bisher daran beteiligt. Die IG Metall ist mit der Beteiligung äußerst zufrieden.

Die Wut der Beschäftigten über die aktuelle Hinhaltetaktik und das vollkommen unzureichende Angebot der M+E-Arbeitgeber sowie die absolute Verweigerungshaltung zu konkreten Zahlen - gerade aktuell auch aus anderen Tarifgebieten -  ist riesengroß. Und sie verschärft sich mit jeder ergebnislosen Verhandlungsrunde. Das Angebot von Vier mal Null, egal aus dritter oder sogar vierter Verhandlung wird sehr heftig in den Belegschaften diskutiert - es brodelt gewaltig, berichten übereinstimmend die örtlichen Betriebsräte und Vertrauensleute der IG Metall.

Allein am heutigen Freitag folgten knapp 2.300 Beschäftigte von KME, Ademco2 und Volkswagen dem Aufruf der IG Metall und beteiligten sich an Frühschluss-Aktionen. Für die Warnstreikenden begann das Wochenende überwiegend 2 Stunden vorher. Für Montag sind die Beschäftigten von Essex, Lacroix + Kress, Herzog und Rawie zu frühzeitigen Arbeitsniederlegungen aufgerufen.

„Die Zeit der leeren Worthülsen ist nun vorbei! Es braucht endlich ein solides und zukunftsfähiges Angebot für die Beschäftigten in den Betrieben. Es geht um Beschäftigungssicherung, eine spürbare Erhöhung der Entgelte, um Zusagen für die Standortsicherung, um Investitionen in die Zukunft und um generelle Antworten auf die Fragen des Strukturwandels. Die Arbeitgeberseite darf sich nicht länger wegducken!“ zeigt sich Stephan Soldanski, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Osnabrück sehr entschlossen.

„Wir stehen für eine Lösung vor Ostern bereit – aber nicht um jeden Preis!“ Niedersachsenmetall-Chef Schmidt hat kürzlich öffentlich noch eine Einigung vor Ostern für möglich gehalten. „Bisher ist das Osternest allerdings leer und Vier mal Null bleibt halt Null, egal wie man es dreht oder wendet!“ so der Osnabrücker IG Metall-Chef. “So kommen wir am Verhandlungstisch definitiv nicht weiter!“

IG Metall: Maske – Abstand – Arbeitskampf
„Die IG Metall ist auch unter Corona voll handlungs- und aktionsfähig. Wer arbeitet, kann diese auch niederlegen. Ein Arbeitskampf funktioniert auch mit Maske und Abstand! – Mit Metallerinnen und Metallern ist immer zu rechnen!“ zeigte Soldanski sich kämpferisch.