Metall-Arbeitgeber beharren weiterhin auf neun Nullmonate und minimale Erhöhung in zwei Stufen. Ohne einen Millimeter Bewegung der Arbeitgeber ging die dritte Zusammenkunft bereits nach 45 Minuten ergebnislos zu Ende.
Weiterhin bietet der Arbeitgeberverband nach neun Nullmonaten nur 1,7 Prozent Entgeltsteigerung zum 1. Juli 2025 und 1,9 Prozent zum 1. Juli 2026 – das alles bei einer Tarifvertragslaufzeit von 27 Monaten. Konsens besteht, dass die Ausbildungsvergütungen überproportional steigen müssen – während die IG Metall dies mit einer Forderung von 170 Euro konkret beziffert, bleibt die Arbeitgeberseite weiterhin vage und ungenau. Zu einer sozialen Komponente, die die IG Metall im Tarifergebnis für die unteren Entgeltgruppen verankert wissen möchte, äußerte sich der Arbeitgeberverband weiterhin nicht.
IG Metall: Weiterhin zu wenig - zu spät – zu lang
„Kurz gesagt, es ist zu wenig, es kommt zu spät und die Laufzeit von 27 Monaten ist viel zu lang! Wir haben dieses Angebot als enttäuschend zurückgewiesen. Die Arbeitgeber zeigen bei Freistellungszeiten und Ausbildungsvergütungen zwar guten Willen, letztendlich aber auch nichts Konkretes. Die angebotene Entgelterhöhung ist weit entfernt von einer vernünftigen Lösung“, so Stephan Soldanski, 1.Bevollmächtigter der IG Metall Osnabrück.
Eine vierte Verhandlungsrunde zwischen IG Metall und dem Arbeitgeberverband ist zunächst nicht terminiert worden – sollten die Arbeitgeber sich zu einem tragfähigen Angebot durchringen, steht die IG Metall zu weiteren Verhandlungen bereit.
„Die Arbeitgeber haben auch in der 3. Runde eine Chance zur Lösung verpasst! Bei der nächsten Verhandlungsrunde müsse die Gegenseite dazu nun substanzielle Vorschläge auf den Tisch legen. Wir erwarten jetzt zügig ein verbessertes Angebot, auf dessen Basis wir dann in einen konstruktiven Verhandlungsprozess einsteigen können.“ so Carsten Maaß, Verhandlungsführer der IG Metall weiter. „Die Arbeitgeber sagen seit Wochen, sie wollen eine schnelle Tarifrunde und damit schnell Sicherheit und Klarheit für die Beschäftigten und Unternehmen. Bei dem vorliegenden Angebot sind weitere Warnstreiks nicht zu vermeiden. Es braucht mal wieder den notwendigen Druck der Beschäftigten.“
IG Metall ruft am Mittwoch in 14 Betrieben zu Warnstreiks auf – zwei Demonstrationen und zentrale Kundgebung in Osnabrück
Die IG Metall ruft alle Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie der Region zu zwei Demonstrationen und einer Kundgebung am Mittwoch, 06. November auf. Die Demonstrationen starten bei KME Germany und Volkswagen Osnabrück ab 9.30 Uhr und enden in einer gemeinsamen Kundgebung am Gewerkschaftshaus. Hauptredner wird dort der IG Metall Verhandlungsführer, Carsten Maaß, sein.
Zum Hintergrund: In der Metall- und Elektroindustrie sind bundesweit über 3,8 Millionen - im Tarifgebiet Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim rund 16.000 - Beschäftigte.
Die IG Metall fordert eine Entgelterhöhung von 7% für 12 Monate sowie eine überproportionale Anhebung der Ausbildungsvergütungen um 170 Euro. Die Tarifverträge enden am 30. September. Die Friedenspflicht – ab dann sind Warnstreiks möglich - endet in der Nacht vom 28. auf den 29. Oktober.
Die Arbeitgeber unterbreiteten in der zweiten Verhandlung ein erstes Angebot: