11.09.2025 | Das Angestelltenforum Osnabrück fand in diesem Jahr im Museum für Industriekultur am Fürstenauer Weg statt. Vor Historischer Kulisse wurde das Thema Oursourcing, Verlagerung und Umstrukturierung im Angestelltenbereich behandelt.
Das Forum begann zunächst mit einer Führung über die Entstehungsgeschichte, dem Aufbruch und dem Niedergang des Steinkohlenbergbaus am Piesberg. Der ehemalige 1.Bevollmächtigte der GS Rheine, Heinz Pfeffer, berichtete über den Beginn des Industriezeitalters im Raum Osnabrück. Nach dem Anwerfen der mächtigen Dampfmaschinen gab es eine Fahrt in einem gläsernen Fahrstuhl 30 Meter unter die Erde in den historischen Bergwerksstollen aus der Zeit um 1855. Die Zeche wurde im Jahr 1898 stillgelegt und die Dampfmaschine hat seinerzeit z.B. die Arbeitsplätze der Windmüller verdrängt. So sind Transformationsprozesse in der Industrie schon historisch immer dynamisch und mit Umbrüchen versehen.
Von der Vergangenheit in die Moderne ging es im zweiten Teil der Veranstaltung. Der Spardruck macht nie Halt. Vom Einkauf, IT-Datensicherheit bis zum Konstrukteur werden mittlerweile Arbeitsplätze in die ganze Welt verlagert. Unter dem Thema „Outsourcing im Angstelltenbereich“ hat unser Referent Walter Vogt vom IG Metall Vorstand, über die aktuellen Megatrends, der Definition von Outsourcing, Nearshoring und Friendshoring und den Strategien der Arbeitgeber berichtet. Ebenso von rechtlichen Handlungsorientierungen für unsere Betriebsräte.
In der Anschließenden Diskussion wurde nochmal klargestellt, dass in der globalen Standortkonkurrenz nicht nur die Arbeitskosten entscheidend sind, sondern auch die Faktoren der Verfügbarkeit von qualifizierten Fachkräften, der lokalen Infrastruktur, der rechtlichen und steuerrechtlichen Rahmenbedingungen sowie Subventionen und immer mehr auch die politische Stabilität und Sicherheit eine Rolle spielen. Auch das Kundenverhalten in Fragen der Nachhaltigkeit und Sozialstandards ist ein Abgrenzungsmerkmal, auch wenn vielmals nur die Kostenstruktur im Vordergrund steht.
Unter diesen Voraussetzungen bleibt am Ende der Kampf um den Erhalt der Arbeitsplätze am Standort! Dabei ist es wichtig, dass wir als Gewerkschaft eine Gegenmacht aufbauen können und die Maßnahmen kritisch hinterfragen.
Alles in allem eine interessante Veranstaltung zu einem herausfordernden Thema.