Erster Warnstreik in der Firmengeschichte – Meurer Beschäftigte wollen einen Tarifvertrag

IG Metall: „Die Kolleginnen und Kollegen wollen endlich was Ihnen zusteht – eine gerechte Bezahlung + faire Arbeitsbedingungen!“

  • 06.07.2022
  • Aktuelles

Fürstenau – Die IG Metall Osnabrück hat heute die Beschäftigten bei der Meurer Verpackungssysteme GmbH in Fürstenau und am Standort Freren zum ersten Warnstreik in der Unternehmensgeschichte aufgerufen. Trotz Urlaubsphase folgten über 350 Metallerinnen und Metaller dem Aufruf der IG Metall. Gemeinsam fordern sie einen Abschluss eines Anerkennungstarifvertrages der Metall- und Elektroindustrie im Bereich Osnabrück - Emsland – Grafschaft Bentheim.

„Das ist ein sehr deutliches Zeichen der Beschäftigten!“ erfreute sich Nils Bielkine, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Osnabrück, über die hervorragende Beteiligung an den beiden Warnstreiks. Zwischen dem rhythmischen Klatschen rufen die Beschäftigten der Meurer Verpackungssysteme GmbH lautstark „Tarifvertrag – jetzt!“

Obwohl die Beschäftigten in den letzten zwei Monaten sich bereits zweimal in der Mittagspause vor der Firmenzentrale versammelt haben, gab es bisher keine Gespräche zwischen der Gewerkschaft und des Arbeitgebers. 

Die IG Metall hat die örtliche Geschäftsführung der Meurer Verpackungssysteme GmbH offiziell am 6. Mai 2022 zu Tarifverhandlungen aufgefordert. Alle vorgeschlagenen  Verhandlungstermine im Juni hat die Geschäftsführung verstreichen lassen. Auch die vierte Verhandlungsaufforderung mit weiteren Terminen Anfang Juli blieb unberücksichtigt. „Wir sehen uns nunmehr gezwungen, unserer Forderung nach einem Tarifvertrag mit diesem Warnstreik heute Nachdruck zu verleihen und verlangen die unverzügliche Aufnahme von konstruktiven Tarifverhandlungen. Für ein weiteres Zeitspiel und Taktieren sind wir nicht zu haben!“ sagte der 1. Bevollmächtigte der IG Metall OsnabrückStephan Soldanski. „Wenn sich der örtliche Geschäftsführer nicht bewegt, bewegen sich halt die Beschäftigten!“

Die Hinhaltetaktik stößt bei vielen Beschäftigten auf Unverständnis berichtet der Betriebsrat. Der Vorsitzende des Betriebsrats bei Meurer, Thomas Feldtmann kommentiert dazu: „Die Kolleginnen und Kollegen sind stinksauer und fühlen sich nicht ernst genommen. Es hätten doch längst Sondierungsgespräche stattfinden müssen. Ich sehe durch das Verhalten der Geschäftsleitung den Betriebsfrieden in Gefahr.“