IG Metall: Forderung von 8 Prozent für die Metall- und Elektroindustrie

„Politik muss schnell für weitere Entlastung der Bürgerinnen und Bürger sorgen – nachhaltig und sozial!“

  • 04.07.2022
  • Aktuelles, Presseinformation, Metall- und Elektroindustrie

Die regionale Tarifkommission der Metall- und Elektroindustrie für das Tarifgebiet Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim hat am 30.06.2022 in Osnabrück einstimmig ihre Forderung für die Tarifrunde 2022 beschlossen. In Anbetracht anhaltend hoher Inflationszahlen und einer steigenden Teuerungsspirale fordern die örtlichen Metallerinnen und Metaller eine tabellenwirksame Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen von 8 Prozent für 12 Monate.? 

„Die Beschäftigten erwarten angesichts der stark steigenden Preise und der guten Auftrags- und Ertragslage in vielen Betrieben eine ordentliche Erhöhung ihrer monatlichen Entgelte“, sagte der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Osnabrück Stephan Soldanski. Der IG Metall Vorstand hatte zuvor für die Tarifrunde eine Forderung von 7 bis 8 Prozent empfohlen.

„Die Beschäftigten verdienen im Angesicht des außergewöhnlichen Inflationsgespensts einen fairen Ausgleich. Anders als bei vielen Unternehmen können die Beschäftigten die Kostensteigerungen nicht einfach weiterleiten. Der Druck auf die Portemonnaies der Kolleginnen und Kollegen ist erheblich!“ so Soldanski.

Carsten Maaß, Verhandlungsführer der IG Metall verweist darauf, dass insbesondere kleinere Einkommen „ohnehin schon eng genähte Haushaltsbudgets haben. Vielfach wurde schon vor Krieg und Inflation jeder Euro benötigt! Die Beschäftigten haben massiv gestiegene Lebenshaltungskosten, ob beim Tanken, beim Einkauf im Supermarkt oder beim Heizen der eigenen Wohnung - diesem Trend wollen wir mit einer nachhaltigen Entgeltsteigerung entgegenwirken.“ 

Die Teuerungsspirale der Energie- und Lebensmittelpreise trifft besonders Menschen mit geringen und mittleren Einkommen, so Tarifpolitiker Maaß. „Es liegt jedoch auf der Hand, dass die Gewerkschaften die daraus resultierenden Probleme nicht allein mit den Mitteln der Tarifpolitik bewältigen können!”

Osnabrück’s IG Metall Chef Soldanski: „Wir fordern von der Politik schnellstmöglich weitere Entlastungen, die nachhaltig sind und für einen sozialen Ausgleich sorgen!“ So setzt sich die IG Metall für eine Abschöpfung von Übergewinn ein, will Mineralölkonzernen und ihren Spekulationen Einhalt gebieten sowie durch eine?Deckelung des Gaspreises den Haushalten Planungssicherheit geben.? 

IG Metall: „soziale Sicherheit der Beschäftigten schützen“

Maaß verwies außerdem darauf, dass es die letzte Tabellenerhöhung im Jahr 2018 gegeben habe. Die IG Metall habe in der Tarifrunde im letzten Jahr zum Höhepunkt der Corona-Pandemie verantwortungsvoll gehandelt und dazu beigetragen, dass die Branche gut durch die Krise gekommen sei. „Jetzt müssen die Unternehmen Verantwortung zeigen und die soziale Sicherheit der Beschäftigten schützen.“

In der Metall- und Elektroindustrie bundesweit sind nach Angaben der IG Metall über 3,8 Millionen - im Tarifgebiet Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim rund 17.000 - Beschäftigte.

Am 11. Juli wird der IG Metall Vorstand die Beschlüsse der regionalen Tarifkommissionen in einer Forderung bündeln. Spätester Verhandlungsbeginn ist am 16. September - zuvor findet am 8. September in Hannover die große Tarifpolitische Konferenz des IG Metall Bezirks Niedersachsen und Sachsen-Anhalt statt.