IG Metall will Zukunft sichern - Arbeitgeber legen kein Angebot vor

2.Tarifverhandlung der Metall- und Elektroindustrie Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim endet ohne Ergebnis

  • 29.01.2021
  • Aktuelles, Metall- und Elektroindustrie

Osnabrück - Auch die zweite Verhandlungsrunde für die rund 17.000 Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie im Tarifgebiet Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim endete ohne Angebot der Arbeitgeber und somit ohne Ergebnis. Die Vertreter von Gewerkschaft und Arbeitgeberverband, die wegen der Infektionslage nur im kleinen Kreis zusammenkamen, vertagten die Gespräche nach rund 90 Minuten.

Die IG Metall will die Einkommen stärken und fordert dafür ein Volumen von vier Prozent mehr Geld. Die Arbeitgeber hingegen sehen für das Jahr 2021 keinen Spielraum für Entgeltsteigerungen.

Mit Zukunftstarifverträgen will die IG Metall einen tarifpolitischen Rahmen schaffen, um die Transformation in den Betrieben gestalten zu können – konkret auf die spezielle Situation eines Betriebes zugeschnitten. Hierfür will die Gewerkschaft maßgeschneiderte Lösungen für einzelne Betriebe mit Investitions-, Produkt- und Standortzusagen sowie Qualifizierungsmaßnahmen zur Personalentwicklung vereinbaren und die Einkommen der Beschäftigten sichern.

Der Austausch mit den Arbeitgebern war konstruktiv aber ergebnislos.

Doch klar wurde auch: Für gemeinsame Lösungen ist es noch ein weiter Weg - die Arbeitgeber müssen sich bewegen. „Wir wollen verbindliche Regeln schaffen, um Themen wie Digitalisierung und Transformation gemeinsam in den Betrieben anzupacken”, sagte Carsten Maaß, Verhandlungsführer der IG Metall von der Bezirksleitung Niedersachsen-Sachsen-Anhalt.

„Zukunftstarifverträge sollen auf betrieblicher Ebene möglich machen, dass Probleme angegangen werden – sehr konkret auf die spezielle Situation eines Betriebes zugeschnitten. Welche Investitionen braucht ein Betrieb, um in Zukunft noch wettbewerbsfähig zu sein? Welche Fortbildung brauchen Beschäftigte in Zeiten der Digitalisierung? Was passiert mit Beschäftigten, deren Job womöglich wegfällt? Welche Qualifizierung erhalten sie? Das sind alles Fragen, auf die wir Antworten brauchen“, konkretisierte Maaß das Vorgehen der IG Metall.

Stephan Soldanski, 1.Bevollmächtigter der IG Metall Osnabrück nach den heutigen Verhandlungen: „Auf beiden Seiten ist der Wille erkennbar, gemeinsam die Herausforderungen der Transformation in den Betrieben anzugehen und Lösungen zu finden. Das ist zunächst einmal ein gutes Signal für die Zukunft der Metall- und Elektroindustrie und ihre Beschäftigten. Aber: Diese konstruktive Herangehensweise erwarten wir auch bei den anderen Themen in dieser Tarifrunde. Blockadehaltungen bei den Themen Entgelt und Beschäftigungssicherung werden uns nicht weiter bringen.“

Für uns ist klar: "Gemeinsam mit den Beschäftigten wollen wir vor Ort die Zukunftsthemen bewegen und Beschäftigung und Zukunftsperspektiven sichern. Dies geht nur gemeinsam“, ergänzte Soldanski. „Bis zu einer Lösung ist es aber noch ein weiter Weg.“ Die Arbeitgeber betonten erneut, dass es in 2021 nichts zu verteilen gebe und diskutierten eher die Themen Differenzierung, Variabilität und Flexibilisierung um Kürzungen bei tariflichen Leistungen möglich zu machen. „Eine Lösung bis zum Ende der Friedenspflicht Ende Februar wird unter diesen Voraussetzungen nicht einfacher“ fasste Soldanski die 2.Verhandlung zusammen.

Im Gegenteil: "Um voran zu kommen, erwarten wir von den Arbeitgebern einen konstruktiven Lösungsvorschlag in der 3. Verhandlung", ergänzt Tarifpolitiker Maaß. „Für uns bedeutet das: Auch unter Corona-Bedingungen werden wir notfalls Druck aufbauen und zeigen, warum die Themen der Tarifrunde keinen Aufschub dulden.“

Die 3. örtliche Verhandlung findet am 17. Februar 2021 in Osnabrück statt. Ende Februar endet die Friedenspflicht.

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