IG Metall: „Für ein weiteres Zeitspiel und Taktieren sind wir nicht zu haben!“

300 Warnstreikende bei Meurer in Fürstenau

  • 30.01.2023
  • Aktuelles, Metall- und Elektroindustrie

Fürstenau – Die IG Metall Osnabrück hat zum zweiten Mal die Beschäftigten bei der Meurer Verpackungssysteme GmbH in Fürstenau zum Warnstreik aufgerufen. Über 300 Beschäftigte haben sich an der Kundgebung beteiligt und haben sich an der Frühschluss-Aktion beteiligt. Die Metallerinnen und Metaller fordern den Abschluss eines Anerkennungstarifvertrages der Metall- und Elektroindustrie im Bereich Osnabrück - Emsland – Grafschaft Bentheim.

In der vergangenen Woche hat ein weiteres Verhandlungsgespräch zwischen Geschäftsführung und der IG Metall stattgefunden. Der Arbeitgeber hat dabei ein Angebot vorgelegt, was lediglich Teile des Tarifergebnisses der vergangenen Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie umfasste. Zu weiteren Zusagen war der Arbeitgeber nicht bereit. Nils Bielkine, IG Metall Gewerkschaftssekretär dazu: „Dieses Angebot bringt die Kolleginnen und Kollegen kein Stück näher an unsere Forderung. Das ist reine Hinhaltetaktik. Ein Tarifvertrag der nichts kosten darf, ist mit uns nicht zu machen.“

Das Angebot und das offensichtliche Zeitspiel stößt bei vielen Beschäftigten auf Unverständnis. „Wir – also die IG Metall - haben unserem Arbeitgeber die Tarifforderung bereits im Mai 2022 übergeben“ berichtet der Betriebsratsvorsitzende Thomas Feltmann. „Uns bis 2024 weiter im Unsicheren zu lassen ist doch die reine Provokation!“ Die Geduld der Meurer Beschäftigten sei am Ende. Der Arbeitgeber spiele nur auf Zeit. Kein Wunder das so viele Beschäftigte im Warnstreik sind. „Die Auftragslage ist hervorragend und wir knüppeln ohne Ende. Wer gute Facharbeiter einstellen und halten will – der zahlt nach Tarif!“ so Feltmann.

Der erste Bevollmächtigte der IG Metall Osnabrück, Stephan Soldanski bewertete den ganzen Konflikt wie folgt: „Zwischenzeitlich haben gute Gespräche stattgefunden. Mit dem letzten Angebot bzw. der deutlichen Aussage des örtlichen Geschäftsführers Herrn Gozian sehen wir uns aber erneut gezwungen, mit Warnstreiks unserer Forderung nach einem Tarifvertrag Nachdruck zu verleihen.“

Ein neuer Verhandlungstermin wurde nicht vereinbart. Die Gewerkschaft fordere die unverzügliche Wiederaufnahme von Tarifverhandlungen. „Für ein weiteres Zeitspiel und Taktieren sind wir nicht zu haben!“ so Soldanski. „Geschäftsführer Gozian muss nun endlich auch mal liefern!“

„Die Meurer-Belegschaft steht geschlossen hinter der Forderung nach einem Tarifvertrag. Das zeigt die hervorragende Beteiligung an diesem Warnstreik!“  so der Osnabrücker IG Metall-Chef. Soldanski: „Herr Gozian braucht offensichtlich die notwendige Betriebsruhe, um nachzudenken und um endlich verbindliche Zusagen zu treffen!“

Hier geht es zur Berichterstattung der NOZ.

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