Tarifbewegung 2020 in der Metall- und Elektroindustrie

Vorgezogene Verhandlung der Metall- und Elektroindustrie im Tarifgebiet Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim

  • 28.02.2020
  • Aktuelles, Presseinformation, Metall- und Elektroindustrie

Am heutigen Freitag gab es erste vorgezogene Verhandlungen für die rund 18.500 Beschäftigten im Tarifgebiet Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim. In diesen vorgezogenen Verhandlungen, die in der Friedenspflicht begonnen haben, geht es um Geld und Zukunft!

Die Verhandlungsziele der IG Metall umfassen:
-    Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen zur Stärkung der Realeinkommen und Kaufkraft.
-    Einlassungspflicht der Arbeitgeber für betriebliche Zukunftstarifverträge über Investitionen, Qualifizierung, Standort- und Beschäftigungssicherung auf Verlangen der IG Metall.
-    Bei Unterauslastung soll ein Werkzeugkasten verbindlicher Instrumente zum Einsatz gelangen, die nicht einseitig zulasten der Beschäftigten gehen, beispielsweise über eine Reduzierung des Arbeitsvolumens ohne Entgeltabsenkung.
-    Alle Beschäftigten sollen Anspruch auf eine geförderte, berufliche Qualifizierung im Rahmen des Qualifizierungschancengesetzes.
-    Quoten für Altersteilzeit und andere Modelle des fließenden Übergangs sollen entsprechend der demografischen Entwicklung ausgebaut werden.
-    Nachhaltigkeitsbonus für Mitglieder der IG Metall soll vereinbart und zweckgebunden verwendet werden (z. B. für den ÖPNV).
-    tarifvertragliche Regelungen der Arbeitsbedingungen für dual Studierende.

Verhandlungsführer Carsten Maaß, Tarifsekretär des IG Metall Bezirkes Niedersachsen-Sachsen-Anhalt, fasst das Ergebnis der heutigen, vorgezogenen Verhandlungen wie folgt zusammen: „Die erste Runde der vorgezogenen Verhandlungen hat in konstruktiver Atmosphäre stattgefunden. Der Arbeitgeberverband ist bereits mit einem Rundschreiben aktiv auf seine Mitgliedsfirmen zugegangen, dass während der Verhandlungen auf Ankündigung von Standortverlagerungen und betrieblichen Kündigungen verzichtet werden soll. Wir nehmen diese Zusicherung der Arbeitgeber positiv zur Kenntnis. Das ist die Grundlage für den heutigen Start der Verhandlungen.“

Stephan Soldanski, Geschäftsführer der IG Metall Osnabrück und Mitglied der Verhandlungskommission, ergänzt: „Wichtig ist, dass das Moratorium jetzt auch hält. Klar ist, wir wollen Geld und Zukunft! Was die einzelnen Punkte unserer Verhandlungsziele angeht, konnte jedoch noch keine entscheidende Annäherung erzielt werden. Da liegt noch ein gehöriges Stück Arbeit vor uns.“

Diese Tarifrunde verläuft aktuell anders als gewohnt: Die IG Metall spricht ab sofort mit den Arbeitgebern über ein Zukunftspaket für die Metall- und Elektroindustrie.

„Unser Ziel: ein Abschluss, der Arbeitsplätze sichert und Perspektiven schafft. Wir wollen jetzt die Probleme anpacken, damit Unternehmen und Beschäftigte die schwache Konjunktur gut überstehen und die Transformation angehen können“, sagt der Osnabrücker IG Metall-Chef Soldanski. Sollten die Arbeitgeber dabei allerdings nicht mitspielen, könne die IG Metall auch anders, betont Soldanski: „Wir sind jederzeit in der Lage, die Tarifrunde auch anders zu gestalten. Warnstreiks nach Ende der Friedenspflicht nicht ausgeschlossen.“

Der nächste örtliche Verhandlungstermin findet am 17. März statt.  Die Tarifverträge der Metall- und Elektroindustrie laufen Ende März aus. Die Friedenspflicht endet am 28. April 2020.


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