IG Metall: „Zu wenig, zu spät, zu lang und in Summe nicht akzeptabel!“

  • 22.03.2023
  • Aktuelles, Textil und Bekleidung, Bildergalerie

Textil-Arbeitgeber provozieren – 2. Warnstreik bei der HEYtex GmbH in Bramsche Bramsche - Nachdem nun auch die dritte Verhandlungsrunde für die Beschäftigten der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie am 15.03.23 in Kaarst erfolglos zu Ende ging, setzt die IG Metall ihre Warnstreiks fort. Knapp 100 Beschäftigte der Heytex GmbH in Bramsche folgten heute dem Warnstreikaufruf der IG Metall und machten ihrem Unmut vor dem Werkstor Luft.

Nach zähen Verhandlungen bewegten sich die Arbeitgeber in der letzten Verhandlung in kleinen Trippelschritten. Statt 3,25 % Entgeltsteigerung boten sie jetzt 4 % ab Oktober 2023 und weitere 2,5 % ab Oktober 2024. Die zuvor bereits angebotene Inflationsausgleichsprämie blieb bei 1000 € im April 2023 und 500 € im April 2024. Und die Laufzeit des neuen Tarifvertrages soll nach ihren Vorstellungen statt 27 Monate nun 26 Monate betragen. Nach wie vor ist das kein zukunftsweisendes Angebot. Das ist zu wenig, zu spät, zu lang und in Summe nicht akzeptabel!“ bewertet Bianka Möller, Gewerkschaftssekretärin der IG Metall Osnabrück das Arbeitgeberangebot. Die Fortschreibung der tarifliche Altersteilzeit haben die Arbeitgeber weiter komplett abgeschrieben. Möller: „Das ist für uns überhaupt nicht verhandelbar!“

Die Verweigerungshaltung der Arbeitgeber zu ernsthaften Verhandlungen ist nicht nachvollziehbar und ein Affront gegenüber den Beschäftigten. Diese brauchen eine Kompensation für die dramatisch gestiegenen Preise. Zudem darf diese Branche in ihren Verdienstmöglichkeiten nicht völlig von anderen Industriebranchen abgehängt werden. „Eines scheinen die Arbeitgeber noch nicht verstanden zu haben,“ so Bianka Möller, „der Wettbewerb um gute Arbeitskräfte kann nur mit guten Entgelten und Arbeitsbedingungen Erfolg haben. Schade, dass anscheinend nur wir eine Zukunftssicherung im Blick haben.