Corona-Pandemie verhindert positive Mitgliederentwicklung – aber nicht die tarifpolitische Handlungsfähigkeit!

IG Metall Osnabrück will Sicherheit in der Transformation

  • 09.02.2022
  • Aktuelles, Presseinformation

Osnabrück - Pandemie und Kontaktbeschränkungen beeinflussen Gewerkschaftsarbeit - 15.380 Mitglieder in der IG Metall Osnabrück – eine starke Stimme in und für die Region! Von Januar bis einschließlich Dezember 2021 traten 399 Beschäftigte in die IG Metall Osnabrück ein, davon über 100 Auszubildende. Dennoch hat sich im Laufe des vergangenen Jahres die Zahl der Mitglieder im Saldo um 2,4 Prozent durch erheblichen Personalabbau in den Betrieben verringert. Ende 2021 waren insgesamt 15.380 Menschen Mitglied der IG Metall Osnabrück.

„Die Pandemie hat auch im vergangenen Jahr alle Aufgabenbereiche der IG Metall maßgeblich bestimmt und die Arbeit zusätzlich erschwert. Die gewerkschaftliche Arbeit ist durch Dialog, Kommunikation und Kontakt in den Betrieben geprägt. Die Pandemie und die Kontaktbeschränkungen haben eine direkte gewerkschaftliche Arbeit behindert.“ zieht Osnabrücks IG Metall-Chef Stephan Soldanski Bilanz. „Die Corona-Pandemie verhindert seit zwei Jahren eine Stabilisierung bzw. oder positive Entwicklung unserer Mitgliederzahl. Auch wenn wir unsere Arbeit in den Betrieben und in der IG Metall-Geschäftsstelle umgestellt und den neuen Bedingungen angepasst haben, ersetzt eine Videokonferenz nicht ein persönliches Gespräch. Fehlende Möglichkeiten der direkten Ansprache sind sowohl bei der Mitgliedergewinnung als auch bei der Mitgliederbindung ein großes Handicap.“

„Wir müssen den Wandel der Arbeitswelt gemeinsam im Sinne der Beschäftigten vorantreiben: ökologisch, sozial und demokratisch. Dabei dürfen wir niemanden zurücklassen. Das wird nur mit starken Gewerkschaften gelingen“ blickt Soldanski nach vorne. Der Gewerkschafter weist darauf hin, dass sich im vergangenen Jahr aber auch gezeigt habe, dass die IG Metall trotz Corona nicht an tarifpolitischer Handlungsfähigkeit verloren habe. „In der Metall- und Elektroindustrie, in der Stahlindustrie, der Holz- und Kunststoffindustrie sowie in den Branchen des Handwerks haben wir mit kreativen Formen eine herausragende Beteiligung der Beschäftigten an den Tarifrunden erreicht. Unter dem Motto Maske – Abstand – Arbeitskampf  beteiligten sich allein im letzten Jahr über 10.000 Beschäftigte an den Aktionen der IG Metall in der Region Osnabrück. „Durch diesen Einsatz haben wir Tarifergebnisse erkämpft, die Beschäftigung sichern, Einkommen stabilisieren oder einen Rahmen für die Gestaltung der Transformation der Industrie geben“, so der 1.Bevollmächtigte Soldanski.

Wesentliche Herausforderung ist und bleibt die Transformation und der demografische Wandel. Diese Zukunftsaufgabe wollen wir durch betriebliche Zukunftstarifverträge gestalten. Nur mit starken Betriebsräten und Vertrauensleuten sowie einer starken gewerkschaftlich verankerten Belegschaft in der IG Metall sind Sicherheit und Perspektiven in der Transformation erreichbar. Die Aufgabenfelder und Anforderungen für das Jahr 2022 sind dabei herausfordernd und vielfältig.

Blick nach vorn: Betriebsratswahlen und Ausbau der Jugend- und Erschließungsarbeit

Mit Blick auf das junge Jahr 2022 sagte der Bevollmächtigte der IG Metall Osnabrück: „Im Frühjahr stehen zunächst die turnusgemäßen Wahlen der Betriebsratsgremien statt. Dazu laufen die Vorbereitungen aktuell auf Hochtouren. Nach der letzten Wahl waren rund 75 Prozent der Betriebsratsmitglieder Mitglied in der IG Metall. Das wollen wir mindestens wieder erreichen.“ Gemeinsam müssen wir Weichenstellungen für eine gute Zukunft treffen: Digitalisierung, Elektromobilität und grüner Stahl sind gewaltige Herausforderungen für unsere Region. Um sie erfolgreich zu gestalten, brauchen wir mehr Mitbestimmung für Betriebsräte und Beschäftigte. Wir brauchen mehr Investitionen in Infrastruktur, in Bildung, für den klimagerechten Umbau von Gesellschaft und Wirtschaft. So gestalten wir Zukunft.“

Tarifrunden: „Steigende Entgelte und bessere Arbeitsbedingungen fallen nicht einfach vom Himmel sondern müssen immer wieder hart errungen werden!“

Im weiteren Verlauf des Jahres folgen dann noch zwei große Tarifrunden: Die Tarifverträge in der Eisen- und Stahlindustrie laufen Ende Mai aus. Im Herbst folgt dann die Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie.

Soldanski dazu „Natürlich ist es noch zu früh, um eine Prognose für die Forderungen abzugeben. Nachdem es aber in den beiden Branchen keine prozentuale Erhöhung der Monatsentgelte in den Pandemiejahren gab, an vielen Stellen Kurzarbeit das Einkommen gedrückt hat und die Inflation zurzeit sehr hoch ist, ist der Druck aus den Betrieben für eine ordentliche Entgelterhöhung deutlich zu spüren.“

Mit diesen drei politischen Schwerpunkten biete das Jahr 2022 die Möglichkeit, bei der Mitgliederentwicklung wieder eine Wende herbeizuführen. Soldanski: „Wir hoffen alle, dass die Pandemie in diesem Jahr endlich zu Ende geht. Wenn wir dann wieder zu einer normalen Kommunikation mit den Beschäftigten in den Betrieben kommen können, blicke ich sehr zuversichtlich auf unsere Mitgliederentwicklung.“

Gesellschaft von Spaltung bedroht: Gewerkschaften wichtiger denn je!

In Folge der Pandemie hat sich die Ungleichheit in unserem Land und global weiter verstärkt. Die Transformation unserer Arbeitsgesellschaft birgt die Gefahr, diese Ungleichgewichte noch zu verschärfen, die Gesellschaft zu spalten in Gewinner und Verlierer. Umso wichtiger ist es, eine gesellschaftliche Gegenmacht zu haben, durch starke Gewerkschaften. „Der gewerkschaftliche Gedanke der Solidarität ist aktueller denn je!“

„Solidarität ist die Kraft, die in den letzten Monaten die Gesellschaft zusammengehalten hat. Sie ist unsere Alternative zu Ausgrenzung, Spaltung und Rassismus. Solidarität ist Zukunft!“ findet Soldanski klare Worte.

„Gewerkschaften haben in ihrer Geschichte immer wieder mit hartem Widerstand und großen Herausforderungen zu kämpfen gehabt. Oft sind wir gestärkt daraus hervorgegangen – zum Wohle des gesellschaftlichen Fortschritts. Jetzt ist wieder eine Umbruchzeit, in der die gewerkschaftlichen Ideale und auch ihre Kampfkraft und Durchsetzungsstärke gefragt sind. Auf uns kommt es jetzt an. Gemeinsam für eine bessere Arbeits- und Lebenswelt zu kämpfen ist der Kern gewerkschaftlichen Handelns. Wir können es wieder schaffen – gemeinsam und solidarisch." so Soldanski abschließend.

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