Metall-Arbeitgeber verpassen Einigung innerhalb der Friedenspflicht

Arbeitgeber provozieren mit ihrem Angebot Warnstreiks – bereits ab Mitternacht geht es in der Region los!

  • 28.10.2022
  • Aktuelles, Metall- und Elektroindustrie

Nach zwei ergebnislosen Verhandlungen trafen sich am heutigen Freitagnachmittag die IG Metall und der örtliche Verband der Metall- und Elektroindustrie zu einer dritten Verhandlungsrunde. Quasi auf den letzten Drücker vor Ende der Friedenspflicht. Doch bereits nach 40 Minuten trennte man sich wieder.

Trotz Vorschlägen, sich kurzfristig nach der zweiten Tarifverhandlung, bei der die Arbeitgeber ebenfalls nur leere Hände und Floskeln parat hatten, erneut zusammenzusetzen und der Aufforderung durch die Gewerkschaft, endlich in einen konstruktiven Verhandlungsprozess zu starten, erfolgte die dritte Gesprächsrunde erst am Tag des Auslaufens der Friedenspflicht. Zeitiger ist der Arbeitgeberverband nicht bereitgewesen an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

Zwei Verhandlungsrunden und anderthalb Monate haben die Arbeitgeber ohne ein eigenes Angebot verstreichen lassen. Bereits seit Juli ist die Forderung der IG Metall zur Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie bekannt: 8 Prozent mehr Entgelt für 12 Monate.

Tatsächlich präsentierten die Arbeitgeber heute ein in sich verknüpftes Angebot:

  • eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichprämie in Höhe von 3.000 Euro
  • die Laufzeit des neuen Tarifvertrags soll 30 Monate betragen
  • eine konkrete tabellenwirksame prozentuale Entgelterhöhung, wie von der IG Metall gefordert, bieten sie nicht an – sondern stellen sie lediglich „in Aussicht“ – ohne konkret eine Zahl zu nennen
  • obendrein wollen die Arbeitgeber auch eine automatische Differenzierung und „Variabilisierung“– also die Möglichkeit tarifliche Zahlungen zu kürzen (z.B. Weihnachtsgeld)

Carsten Maaß, IG Metall Verhandlungsführer: „Die Arbeitgeber spielen offensichtlich auf Zeit und bieten nicht viel Konkretes. Das ist nicht lösungsorientiert und so kommen wir am Verhandlungstisch auch nicht weiter.“

„Außer bei der Einmalzahlung von 3.000 Euro bleiben die Arbeitgeber im Unklaren“, so Maaß weiter. „Und dafür verlangen sie eine automatische Differenzierung und auch noch die Möglichkeit, das Weihnachtsgeld in den Betrieben zu streichen, und fordern eine Rekordlaufzeit von zweieinhalb Jahren.“

„Dieses Angebot ist eigentlich gar kein Angebot, weil die Arbeitgeber auf unsere Forderung auf eine nachhaltige prozentuale Entgeltsteigerung nicht eingehen“, kritisiert der örtliche IG Metall-Chef Stephan Soldanski. „Damit provozieren die Arbeitgeber den Widerstand der Beschäftigten. Die Arbeitgeber lassen uns mit ihrem Verhalten keine Wahl: Mit Ablauf der Friedenspflicht in der Nacht auf Samstag beginnen wir mit Warnstreiks!“ 

Soldanski weiter: „Die Menschen brauchen jetzt eine deutliche dauerhafte prozentuale Entgeltsteigerung und nicht irgendwann und nur einmalig. Wir sind auf alle möglichen Szenarien - von kurzen bis längeren Warnstreiks bis hin zu 24-Std-Streiks und auch zur Urabstimmung vorbereitet!

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